Knieprothesen ersetzen die beschädigten Teile Ihres Kniegelenks durch künstliche Komponenten, die Ihnen helfen können, Schmerzen im Alltag zu reduzieren und wieder mehr Mobilität zu erlangen.
Es gibt zwei Hauptarten von Knieprothesen: Teilprothesen (unikondyläre Prothesen) ersetzen nur einen Teil des Kniegelenks, meist eine der beiden Gelenkflächen. Diese eignen sich, wenn nur ein begrenzter Bereich des Knies beschädigt ist. Endoprothesen (totale Knieprothesen) ersetzen das gesamte Kniegelenk, einschließlich beider Gelenkflächen und der Kniescheibenrückfläche. Diese werden eingesetzt, wenn das gesamte Kniegelenk stark beschädigt ist.
Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Optionen und wie eine Knieprothese Ihnen wieder zu mehr Lebensqualität verhelfen kann.
Teilprothese
Eine Teilprothese ist eine orthopädische Implantation, die bei fortgeschrittener Kniearthrose eingesetzt wird, um nur einen Teil des betroffenen Kniegelenks zu ersetzen. Im Gegensatz zur Totalendoprothese (Knie-TEP) werden bei der Teilprothese nur beschädigte oder abgenutzte Bereiche des Kniegelenks durch künstliche Implantate ersetzt, während gesunde Bereiche erhalten bleiben.
Einsatzbereiche & Ablauf
Einsatzbereiche
Teilprothesen werden vor allem dann eingesetzt, wenn die Kniearthrose nur bestimmte Bereiche des Kniegelenks betrifft und die restlichen Teile noch gesund sind. Typische Einsatzbereiche sind einseitige Knorpelschäden, die oft bei einer X- oder O-Bein-Fehlstellung auftreten, oder lokale Arthrosen in einem begrenzten Bereich des Kniegelenks.
Ziele
- Erhaltung gesunder Kniegelenksstrukturen: Durch den partiellen Ersatz des Kniegelenks bleiben gesunde Knorpel, Bänder und Strukturen erhalten, was die natürliche Funktion des Gelenks unterstützt.
- Besseres Bewegungsgefühl: Da ein Großteil des natürlichen Kniegelenks intakt bleibt, fühlen sich Bewegungssteuerung und Koordination natürlicher an im Vergleich zu einer Totalendoprothese.
- Verzögerung des Kniegelenksersatzes: Teilprothesen ermöglichen es, den Zeitpunkt für einen vollständigen Kniegelenksersatz hinauszuschieben, insbesondere bei jüngeren Patienten, da weniger Knochen entfernt wird.
Ablauf
- Vorbereitung: Vor der Operation erfolgen üblicherweise Voruntersuchungen wie Röntgenaufnahmen oder MRT, um den Zustand des Kniegelenks genau zu erfassen.
- Operation: Der Eingriff erfolgt in der Regel unter Vollnarkose oder Regionalanästhesie. Der Chirurg öffnet das Kniegelenk, entfernt die betroffenen Knorpel- und Knochenanteile und setzt die Teilprothese passgenau ein.
- Nachbehandlung: Nach der Operation erfolgt eine Phase der Rehabilitation, die physiotherapeutische Übungen zur Stärkung des Kniegelenks und zur Wiedererlangung der Beweglichkeit umfasst. Anschließend werden die Patienten für 5 Tage stationär aufgenommen.
- Langzeitbetreuung: Patienten werden regelmäßig nachuntersucht, um die Funktion der Teilprothese zu überwachen und eventuelle Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Endoprothese (Knie-TEP)
Eine Knieendoprothese, auch bekannt als Knie-Totalendoprothese (Knie-TEP), ist eine chirurgische Maßnahme, bei der das gesamte erkrankte Kniegelenk durch eine künstliche Prothese ersetzt wird. Dieser Eingriff kommt vor allem bei fortgeschrittener Kniearthrose zum Einsatz, wenn andere Behandlungsmethoden keine ausreichende Linderung der Beschwerden mehr bieten.
Einsatzbereiche & Ablauf
Einsatzbereiche
Knie-TEPs werden bei weit fortgeschrittener Kniearthrose angewendet, bei der das gesamte Kniegelenk betroffen ist und die Bewegungsfähigkeit sowie die Lebensqualität des Patienten stark eingeschränkt sind. Sie kommen auch zum Einsatz, wenn andere operative Maßnahmen wie Teilprothesen nicht mehr ausreichend sind.
Ziele
- Schmerzlinderung: Durch den Ersatz des erkrankten Kniegelenks werden Schmerzen reduziert und die Mobilität des Patienten verbessert.
- Verbesserte Funktion: Das Ziel ist die natürliche Funktion des Kniegelenkes wiederherzustellen. Der Patient soll möglichst schmerzfrei gehen, stehen und sich bewegen können.
- Langfristige Lösung: Knie-TEPs haben eine hohe Haltbarkeit und können den Patienten langfristig eine verbesserte Lebensqualität bieten.
Ablauf
- Diagnosestellung: Die Indikation für eine Knie-TEP wird durch den behandelnden Orthopäden gestellt, basierend auf der Schwere der Kniearthrose und dem Ausmaß der Symptome.
- Vorbereitung: Vor der Operation werden verschiedene Voruntersuchungen durchgeführt, um den Gesundheitszustand des Patienten zu überprüfen und das genaue Ausmaß der Kniearthrose zu bestimmen.
- Operation: Der Eingriff erfolgt in der Regel unter Vollnarkose oder Regionalanästhesie. Dabei werden die erkrankten Knochen- und Knorpelanteile entfernt und durch die künstlichen Prothesenkomponenten ersetzt. Anschließend werden Patienten für ca. 5 Tage stationär aufgenommen.
- Rehabilitation: Nach der Operation folgt die Rehabilitation, die aus physiotherapeutischen Übungen und einem individuellen Trainingsprogramm besteht, um die Beweglichkeit des Kniegelenks wiederherzustellen. Geduld ist hierbei ein wichtiger Faktor. In der Regel können nach etwa 6 Wochen Spaziergänge mit deutlich reduzierten Schmerzen unternommen werden. Eine vollständige Beweglichkeit wird durch regelmäßiges Wiederholen der physiotherapeutischen Übungen in der Regel innerhalb von 3 bis 6 Monaten erreicht, in einigen Fällen kann dies jedoch auch bis zu 12 Monate dauern.
- Langzeitbetreuung: Patienten werden regelmäßig nachuntersucht, um die Funktion der Knieendoprothese zu überprüfen und eventuelle Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Hinweis
Unser Ziel ist es, die komplexen orthopädisch-chirurgischen Optionen auf ein verständliches Maß zu reduzieren. Dabei möchten wir betonen, dass grundlegendes Wissen über ein Vorgehen keinesfalls den Arztbesuch und eine professionelle Beratung ersetzt. Es kann jedoch dazu beitragen, frühzeitig einen Arzt aufzusuchen und so einer Verschlimmerung oder der Entwicklung chronischer Beschwerden vorzubeugen.
In unserer Praxis und Klinik in Kaiserslautern stehen wir Ihnen gerne für weiterführende Informationen und individuelle Behandlungskonzepte zur Verfügung.
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