Die Patellastabilisierung ist ein chirurgischer Eingriff, der darauf abzielt, diese Instabilitäten zu beheben. Je nach Schweregrad und Ursache der Instabilität kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz, darunter Weichteiloperationen und Knochenkorrekturen, um die Kniescheibe wieder in ihre anatomisch korrekte Position zu bringen und erneutes Herausspringen zu verhindern.
In der Lutrina Klinik Kaiserslautern bieten unsere Spezialisten gezielte Behandlungen und Operationen zur Stabilisierung der Kniescheibe an. Mit fortschrittlichen Techniken setzen wir uns dafür ein, die Stabilität Ihres Knies wiederherzustellen und Ihre Beschwerden nach Möglichkeit langfristig zu lindern, damit Sie Ihre Beweglichkeit und Lebensqualität zurückgewinnen können.
Arthroskopische Patellarepositionierung
Die arthroskopische Patellarepositionierung ist ein minimal-invasiver Eingriff zur Korrektur einer Patellaluxation, also einer Verrenkung der Kniescheibe. Dabei werden kleine Hautschnitte gesetzt, durch die eine winzige Kamera (Arthroskop) und spezielle Instrumente in das Kniegelenk eingeführt werden. Mithilfe der Kamera kann der Arzt das Gelenk genau betrachten und die Kniescheibe vorsichtig in ihre normale Position zurückführen. Falls erforderlich, werden Bänder oder Sehnen stabilisiert, um ein erneutes Herausrutschen zu verhindern. Die arthroskopische Methode bietet den Vorteil kleinerer Schnitte, weniger Narben und einer schnelleren Heilung im Vergleich zu einer offenen Operation.
Einsatzbereiche & Ablauf
Einsatzbereiche
Die arthroskopische Patellarepositionierung wird bei Patienten durchgeführt, die unter wiederholten Patellaluxationen (Kniescheibenverrenkungen) leiden. Diese Verletzung tritt häufig bei sportlich aktiven Menschen auf oder bei Personen mit einer angeborenen Fehlstellung der Kniescheibe. Typische Ursachen sind ein zu flacher Patellagleitweg, schwache Bänder oder eine Fehlstellung der Beinachse. Eine Patellaluxation kann zu chronischer Instabilität, Schmerzen und einem erhöhten Verschleiß des Knorpels hinter der Kniescheibe führen. Die arthroskopische Patellarepositionierung wird angewendet, um die Stabilität der Kniescheibe wiederherzustellen und zukünftige Luxationen zu verhindern.
Ziele
- Stabilisierung der Kniescheibe: Das Hauptziel der Patellarepositionierung ist die Wiederherstellung der normalen Führung und Stabilität der Kniescheibe, sodass sie wieder korrekt in der Gleitrinne verläuft.
- Vermeidung von Knorpelschäden: Durch die Repositionierung der Kniescheibe wird weiterer Knorpelverschleiß vermieden, der durch wiederholte Luxationen entstehen kann. Dies hilft, langfristige Schäden im Kniegelenk zu verhindern.
- Schmerzlinderung und Verbesserung der Gelenkfunktion: Durch die Fixierung der Patella kann der Schmerz, der durch Instabilität oder Fehlstellungen verursacht wird, gelindert werden, und die normale Gelenkfunktion kann wiederhergestellt werden. Dies ermöglicht den Patienten eine schmerzfreie Bewegung und die Rückkehr zu sportlichen Aktivitäten.
Ablauf
- Vorbereitung: Vor der Operation wird das Kniegelenk mittels MRT- oder Röntgen-Aufnahmen untersucht, um den Verlauf der Kniescheibe und die zugrunde liegenden Ursachen für die Luxation zu analysieren. Anhand der Untersuchungsergebnisse wird entschieden, ob eine Verstärkung der Bänder oder eine Rekonstruktion notwendig ist
- Operation: Der Eingriff wird arthroskopisch durchgeführt, was bedeutet, dass nur kleine Schnitte notwendig sind und der Chirurg mit einer Kamera und speziellen Instrumenten arbeitet. Je nach Ursache der Luxation kann der Chirurg das mediale patellofemorale Band (MPFL) rekonstruieren, um die Kniescheibe zu stabilisieren, oder weiches Gewebe, das die Patella aus ihrer Position zieht, anpassen. Manchmal werden auch knöcherne Korrekturen an der Patellagleitrinne vorgenommen, um die Patella besser in ihrer Bahn zu halten.
- Nachbehandlung: Nach der Operation muss das Kniegelenk zunächst ruhiggestellt und entlastet werden. Physiotherapie ist entscheidend, um die Beweglichkeit wiederherzustellen und die Muskulatur rund um das Knie zu stärken. Eine schrittweise Belastungssteigerung ist notwendig, um die Funktion des Kniegelenks vollständig wiederherzustellen. Eine Schiene ist nicht erforderlich.
- Langzeitbetreuung: Regelmäßige Nachuntersuchungen sind erforderlich, um sicherzustellen, dass die Patella stabil bleibt und keine erneuten Luxationen auftreten. Langfristig können die meisten Patienten nach vollständiger Rehabilitation wieder an sportlichen Aktivitäten teilnehmen. Es ist jedoch wichtig, das Kniegelenk zu überwachen und präventive Maßnahmen wie gezieltes Muskeltraining zu ergreifen, um eine erneute Instabilität zu verhindern und den Erfolg der Operation langfristig zu sichern.
Patellatendinoplastik
Bei der Patellatendinoplastik wird die Sehne, die die Kniescheibe mit dem Schambein verbindet, verstärkt oder neu positioniert, um die Stabilität der Kniescheibe zu verbessern.
Einsatzbereiche & Ablauf
Einsatzbereiche
Die Patellatendinoplastik wird bei Patienten durchgeführt, die unter Verletzungen oder degenerativen Veränderungen der Patellasehne leiden. Diese Sehne verbindet die Kniescheibe (Patella) mit dem Schienbein (Tibia) und spielt eine entscheidende Rolle bei der Streckung des Kniegelenks. Typische Einsatzbereiche sind Sehnenrisse, chronische Entzündungen (wie beim „Springerknie“ oder Patellaspitzensyndrom) oder degenerative Schäden, die durch Überlastung, Sportverletzungen oder altersbedingten Verschleiß entstehen. Die Patellatendinoplastik kommt vor allem bei aktiven Patienten zum Einsatz, die wieder volle Belastungsfähigkeit im Knie erreichen möchten.
Ziele
- Reparatur und Wiederherstellung der Sehnenfunktion: Das primäre Ziel der Patellatendinoplastik ist die Reparatur der verletzten oder degenerierten Patellasehne, um die volle Streckfunktion des Knies wiederherzustellen. Dies kann durch eine Naht, Verstärkung oder den teilweisen Ersatz der Sehne erfolgen.
- Schmerzlinderung und Verbesserung der Mobilität: Durch die Wiederherstellung der Sehnenfunktion werden Schmerzen, die durch Entzündungen oder Verletzungen verursacht werden, deutlich reduziert. Dies ermöglicht den Patienten, ihre Kniegelenke wieder normal und schmerzfrei zu bewegen.
- Vorbeugung von langfristigen Schäden: Durch die rechtzeitige Behandlung von Sehnenschäden kann der Fortschritt von chronischen Entzündungen oder Sehnenverschleiß gestoppt werden, was langfristige Komplikationen wie Instabilität oder Knorpelschäden im Knie verhindert.
Ablauf
- Vorbereitung: Vor der Operation erfolgt eine gründliche Untersuchung des Knies, meist durch MRT oder Ultraschall, um den Zustand der Patellasehne zu beurteilen. Anhand der Untersuchungsergebnisse wird entschieden, ob eine Rekonstruktion der Sehne erforderlich ist oder ob eine Verstärkung aus einem anderen Sehnenteil (z. B. Semitendinosus-Sehne) vorgenommen werden muss.
- Operation: Der Eingriff wird in der Regel offen oder minimal-invasiv durchgeführt, also nur mit kleinen Schnitten, einer winzigen Kamera und Spezialinstrumenten. Der Chirurg repariert die beschädigte Sehne durch Nahttechniken, verstärkt sie mit Sehnenmaterial aus anderen Bereichen oder führt eine Sehnenrekonstruktion durch. Bei degenerativen Veränderungen kann auch das entzündete oder geschädigte Gewebe entfernt werden. Ziel ist es, die Sehne zu stabilisieren und eine belastbare Verbindung zwischen Kniescheibe und Schienbein wiederherzustellen.
- Nachbehandlung: Nach der Operation muss das Knie für eine bestimmte Zeit entlastet werden. Eine mehrwöchige physiotherapeutische Rehabilitation ist entscheidend, um die Beweglichkeit des Knies schrittweise wiederherzustellen, die Muskulatur zu stärken und die Sehne zu stabilisieren. Während dieser Phase wird das Knie nur allmählich wieder belastet. Eine Schiene ist dabei nicht notwendig.
- Langzeitbetreuung: Nach der Heilungsphase sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig, um sicherzustellen, dass die Sehne stabil und voll funktionsfähig bleibt. Langfristig können die Patienten in der Regel zu sportlichen Aktivitäten zurückkehren, sofern das Knie vollständig rehabilitiert ist. Allerdings sollten sie besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen, um eine erneute Überlastung der Sehne zu vermeiden, insbesondere bei Sportarten mit intensiven Kniebelastungen.
Mediale Patellofemorale Ligamentrekonstruktion (MPFL-R)
Das mediale patellofemorale Band (MPFL) ist ein wichtiges Band im Knie, das die Kniescheibe (Patella) stabil hält. Es verläuft an der Innenseite des Knies und verbindet die Kniescheibe mit dem Oberschenkelknochen (Femur). Seine Hauptaufgabe besteht darin, zu verhindern, dass die Kniescheibe nach außen rutscht. Wenn dieses Band verletzt oder zu schwach ist, kann es zu einer Patellaluxation (Ausrenkung der Kniescheibe) kommen. In solchen Fällen kann eine Operation nötig sein, um das Band zu reparieren oder zu rekonstruieren.
Bei der Medialen Patellofemorale Ligamentrekonstruktion (MPFL-R) wird der beschädigte Teil des MPFL durch ein Stück Sehne ersetzt. Die Sehne wird an den vorgesehenen Stellen fixiert, um die Kniescheibe wieder korrekt zu stabilisieren und das Risiko eines erneuten Herausspringens zu minimieren.
Einsatzbereiche & Ablauf
Einsatzbereiche
Die mediale Patellofemorale Ligamentrekonstruktion (MPFL-R) wird hauptsächlich bei Patienten angewendet, die unter wiederholten Patellaluxationen (Kniescheibenverrenkungen) leiden. Diese Instabilität kann durch eine Schwächung oder Verletzung des medialen patellofemoralen Bandes (MPFL) verursacht werden. Typische Einsatzbereiche sind:
- Wiederholte Patellaluxationen: Bei Patienten, die aufgrund einer geschwächten oder beschädigten MPFL wiederholt Luxationen der Kniescheibe erfahren.
- Chronische Instabilität: Bei Menschen, deren Kniescheibe trotz konservativer Therapien wie Physiotherapie und Schienen nicht stabilisiert werden kann.
- Angeborene Fehlstellungen: Bei Patienten mit anatomischen Fehlstellungen, die das Risiko für Patellaluxationen erhöhen.
Ziele
- Wiederherstellung der Patellastabilität: Das Hauptziel der MPFL-R ist es, das beschädigte oder geschwächte Band zu rekonstruieren und so die Stabilität der Kniescheibe wiederherzustellen.
- Schmerzlinderung und Verbesserung der Gelenkfunktion: Durch die Wiederherstellung der korrekten Führung der Kniescheibe können Schmerzen reduziert und die Beweglichkeit des Knies verbessert werden.
- Vermeidung zukünftiger Luxationen: Durch die Rekonstruktion des Bandes wird die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Patellaluxationen verringert.
Ablauf
- Vorbereitung: Vor der Operation werden die Kniescheibe und das MPFL gründlich mittels MRT oder Röntgen untersucht, um den genauen Zustand der Struktur zu bestimmen. Die Operation wird geplant, einschließlich der Auswahl der geeigneten Sehne für den Ersatz des MPFL.
- Operation: Die MPFL-R erfolgt in der Regel arthroskopisch: Durch kleine Schnitte im Knie führt der Chirurg eine Kamera und spezielle Instrumente ein. Der beschädigte Teil des MPFL wird durch ein Stück Sehne ersetzt, das aus dem eigenen Körper des Patienten oder von einem Spender stammt. Die Sehne wird an den vorgesehenen Stellen fixiert, um die Kniescheibe wieder korrekt zu stabilisieren.
- Nachbehandlung: Nach dem Eingriff wird das Knie zunächst für ca. eine Woche ruhiggestellt. Eine gezielte physiotherapeutische Rehabilitation ist erforderlich, um die Beweglichkeit zu fördern, die Muskulatur zu stärken und die normale Funktion des Knies wiederherzustellen. Die Belastung des Knies wird schrittweise erhöht. Eine Schiene ist nicht notwendig.
- Langzeitbetreuung: Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind empfohlen, um den Heilungsfortschritt zu überwachen und sicherzustellen, dass die Rekonstruktion erfolgreich ist. Langfristig können Patienten nach vollständiger Rehabilitation in der Regel wieder sportlichen Aktivitäten nachgehen, wobei es wichtig ist, das Knie entsprechend zu schonen und die Empfehlungen des Arztes zu beachten.
Hinweis
Unser Ziel ist es, die komplexen orthopädisch-chirurgischen Optionen auf ein verständliches Maß zu reduzieren. Dabei möchten wir betonen, dass grundlegendes Wissen über ein Vorgehen keinesfalls den Arztbesuch und eine professionelle Beratung ersetzt. Es kann jedoch dazu beitragen, frühzeitig einen Arzt aufzusuchen und so einer Verschlimmerung oder der Entwicklung chronischer Beschwerden vorzubeugen.
In unserer Praxis und Klinik in Kaiserslautern stehen wir Ihnen gerne für weiterführende Informationen und individuelle Behandlungskonzepte zur Verfügung.
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